Offroad Abenteuer – Abseits der Straßen

Für manche mag es einfach nur neudeutsch „SUV“ heißen…
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Für mich ist das noch ein Geländewagen, schon aus alter Schule heraus besaß ich nie ein anderes 4×4 Fahrzeug was nicht mindestens ein selbstragendes Leiterrahmenfahrwerk unter dem Karosseriekleid trug.

Viele Jahre lag ich also auf, unter und über dem Auto, wenn es die Zeit zuließ, auch viele Entdeckertouren haben mich durch halb Europa getrieben, so manches Abenteuer
mußte bestanden werden.
So durfte ich auch viele Menschen kennengelernen und habe so manche Nacht am Lagerfeuer verbracht.

 

Hier in Erinnerung an meine wilde Zeit (wenn man das so nennen kann) ein paar
Bilder aus den Zeiten „abseits der Wege“…

Chronologisch nach „Alter“ sortiert quasi, aus der Jugendzeit bis zum Endstatium 😉

in den frühen „20ern“…
sj410 Marci´s SJ410-3+Schnute SJ410_hinten sj4101mit meinen Suzuki SJ410, der mich viele Jahre oben ohne durch Österreich und Italien gebracht hat, mit dem ich unter riesigen Autobahnbrücken übernachtet habe,
oder Holz in den Bergen vor Hopfgarten/Kelchsau für die Hütte holen mußte…

… oder kurz vor Dämmerung auf der Hütte in Österreich. Es kann dort schon ziemlich kalt und auch sehr  einsam werden…

 

 

 

… der selbergemalte „einsame Wolf“ auf dem Reserve-Rad war in meiner spätpubertären Jugendzeit der klägliche Versuch sich vorzumachen ein harter Mann zu sein.
(Was ich bis heute nicht wirklich bin)

… auf einem „Ost“ Campingplatz bei Dresden, hatte damals für das ZDF an der Semperoper zu tun..
Damals hatte ich 5DM für Zelt oder Bungalow bezahlen müssen. Der Campingwart verstand nicht, warum ich in meiner Dackelgarage nächtigen wollte..

… aber nicht nur der Rost fraß am Blech und Zeit und so wurde aus meinem geliebten Susi in meinen späten „20ern“ bis kurz vor den „40ern“  eine „Feroze“, die mich fast 2 Etappen lang durch mein Leben begleitete.
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Als Unfallwagen gekauft, hergerichtet, höhergelegt, Federn geändert, Offroadtauglichkeit hergestellt, Öldruck, Öltemp, riesige 30″ MUD Reifen drauf, Riffelblech innen für den Hochdruckreiniger, ein eigen entwickeltes Stoffverdeck und Badewannen- Stöpsel zum Wasser rauslassen machten den ursprünglich als Hausfrauen-Einkaufswagen verachteten Geländewagen zu einem einzigartigen Einzelstück.

Viele Leute würden jetzt wahrscheinlich denken, ich wäre einer dieser Auto-Narren gewesen, aber die Auto´s waren irgendwie „Mittel-zum-Zweck“ um sich irgendwie toll zu fühlen, sich mit etwas zu beschäftigen und auch Gleichgesinnte zu treffen. Heute muß ich darüber natürlich mit einem Auge weinen und auch lachen, wie wichtig war mir damals ein bisschen Anerkennung.
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.. und damals ging man nicht nur an seine eigenen Grenzen…

 

 

 

 

sondern auch an die des Materials…

 

 

 

 

 

… abundzu flog man(n) auch mal…

 

 

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.. und auch hier spielte der „einsame Wolf“ noch eine entscheidende Rolle…

 

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… manchmal kam man dadurch auch in extreme Schieflage…

 

 

.. wie hier von innen zu sehen, kurz vorm umkippen, in den Sicherheitsgurt hängend und seitlich das Benzin auslaufend…

 

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… aber dann irgendwo am Lagerfeuer sitzend, leicht fröstelnd weil die Nacht einbricht, sich Geistergeschichten erzählend…
Abenteuer und Mann sein…

 

…dann kam irgendwann noch ein alter Landrover dazu, der abdann auch Zugpferd für Pferde und Feroze wurde. Damit fühlte ich mich natürlich noch ..
nun ja – ihr wisst schon …
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.. nebenbei konnte man damit auch wieder zum Kunden fahren ohne als „spätpubertierender End-20er“ zu gelten…

 

 

 

 

Zum Abschluß muss ich sagen:
Ich vermisse die Zeit des Offroad-Seins, das abseits der Strassen sein.
War es doch eine Flucht aus dem Alltag, ein kurzes ausbrechen aus der Zivilisation mit ihren Gesetzen, ein ausweichen der Ellenbogen-Mentalität und den Profilierungsneurosen.

Hier war es egal, wer man(n) war, woher man kam. (Glaubte man(n) zumindest…

Freunde fürs Leben, Freunde auf Zeit, aber zumindest nie vergessen:Freunde

in diesem Sinne, der Aufbruch naht:
Der Abschied

Mit dem Summen eines alten Pfadfinder Liedes auf den Lippen .

„Nimm Abschied Bruder ungewiss“ …